24.09.2021 Westallgäuer :
Missachtung des Wählerwillens
Nach dem Kauf der Hammermühle-Grundstücke im Jahr 2008 wurde bald klar , Ein Gewerbegebiet ist dort nicht möglich . 2016 wurde deswegen auf CSU-Antrag der Haushaltsposten Gewerbegebiet Hammermühle” gestrichen.
Der Gemeinderat beschloss Mitte 2019 sich der Initiative “ Innen statt Außen” anzuschließen , nach welcher Flächen außerhalb von Ortschaften nicht als Gewerbegebiete ausgewiesen werden sollen . Daraufhin stand in derZeitung ein Zitat des CSU Gemeinderates Bruno Bernhard , das so endete “ … das Gewerbegebiet Hammermühle ist somit passe ! “ Die CSU Fraktion machte dieses Thema zum Wahlkampfthema und erklärte , dass es dieses Gewerbegebiet mit der CSU nicht gäbe . 2021 will Bürgermeister Paintner ein Leuchtturmprojekt schaffen . Er sollte sich an die Wahlkampfaussagen der CSU erinnern ! Gewerbegebiete im Außenbereich sollten die Ausnahme sein , da es aber schon in den Hauser Wiesen und im Argental geklappt hat , könnte man es ja nochmal versuchen. Die Neuansiedlung einer Firma im engen Tal mit den monströsen Abmessungen von 500 auf 100 Meter bedeutet enormen Landfraß.
Was wollen die jetzt zustimmenden Gemeinderäte ihren nachfolgenden Generationen hinterlassen ? Ein einigermaßen intaktes Tal, oder ein von Weitem in direkter Sichtlinie von Alpenstraße zu den Schweizer bergen liegendes Gewerbegebiet .
Dies Vorhaben ist eine schändliche Missachtung des Wählerwillens . DIe Zeiten von mehr,schneller , größer, reicher sind vorbei.
Baut lieber Agri-Photovoltaik auf die Flächen und erzeugt damit umweltfreundliche Energie für Weiler -Simmerberg und sogar die landwirtschaftliche Nutzung bleibt erhalten. Es gibt ja zum Glück Wahlen und Bürgerentscheide .
Dieter Peinecke, Weiler
Leserbrief vom 04.Juni 2022 im Westallgäuer
Bürgerinitiative gegen das Gewerbegebiet
Zum Bericht „Weiler macht Weg frei für das Gewerbegebiet“ vom 19. Mai, in dem es um eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich Hammermühle ging.Grotesk – am Abend des 16. Mai verkündete der Weilerer Tourismus-Chef Sebastian Koch in Allgäu-TV freudig, dass die vielen Übernachtungsgäste wegen der schönen Wiesen und der Natur nach Weiler kämen. Der Bremenrieder Käsermeister erklärt im TV, dass nur die Milch der einzigartigen Wiesen hier den guten Geschmack im Käse ergebe. Am selben Abend stimmten die Gemeinderäte dafür, die Hammermühlewiese zu vernichten und dies für eine Firma, die vegane Bauern-Konkurrenz-Produkte erzeugen will. Ein Fabrikgelände so groß wie sieben Fußballfelder. Es passt nicht ins enge Tal. Dies zerstört bäuerliche Existenzen, und versiegelt die Landschaft. Es ist das Gegenteil dessen, was die Landesregierung wählerwirksam fordert.
Hatte nicht die CSU-Fraktion vor den letzten Kommunalwahlen in vielen Gesprächen versprochen, mit ihr gäbe es kein neues Gewerbegebiet vor den Toren Weilers? Außerdem werden in der guten Neufassung des Landesentwicklungsplanes die meisten Ausnahmen gestrichen. Deswegen wird ein Gewerbegebiet so kaum noch möglich sein. Aber in Weiler denkt man, von Scheidegg gedrängt, dass die Ausnahme schon wieder zur Regel werden könnte. Damit muss Schluss sein!
Jedes unbebaute Stück Land muss erhalten werden, es ist für die Zukunft und die Umwelt wichtiger denn je. Da der Gemeinderat kommerzielle Interessen weit vor den Schutz der Heimat stellt, sehen wir es als nötig an, das Vorhaben zu verhindern. Die Gründung einer Bürgerinitiative und ein Bürgerbegehren gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes stehen unmittelbar bevor.
DIETER PEINECKE, WEILER-SIMMERBERG
Leserbrief von Jürgen Frommknecht vom 09.Juni 2022 im Westallgäuer
Zusätzliches Risiko für Weiler
Am Pfingstsonntag ging ein Unwetter über Weiler nieder. 76.2 Liter pro Quadratmeter sind innerhalb von nur 10 Min niedergegangen .
Würde die geplante Fläche des zur Ausweisung vorgesehen Gewerbegebietes Hammermühle von 19 Hektar durch Gebäude und Wege versiegelt so wären also 100m*100m*19*76,2 Liter pro m² = 14. 630400 weitere Millionen Liter Wasser innerhalb weniger Minuten irgendwie Richtung Weiler Ort unterwegs gewesen, da Hammermühle ja höher als Weiler liegt .
Dieses Jahr ging es für den Ort einigermaßen glimpflich aus .
Ein Jahr zuvor gab es am 09. Jun 2021 ein Unwetter mit nur 42 Liter pro m² innerhalb von 20 Minuten . Damals waren aber die Wiesen bereits völlig mit Wasser gesättigt , deswegen wirkten sie wie versiegelt , deswegen bildete sich in der Hammermühlekurve ein See von etwa 30 *30 Meter und ein Bauernhof wurde fast überflutet.
Dies zeigt die Folgen der Versiegelung des Bodens und wie viel Wasser 19 Hektar Wald und Wiese an Wasser binden können.
Der Gemeinderat Weilers wird uns aber uns einem zusätzlichen Uberschwemmungsrisiko aussetzten .
Im Simmerberg werden gerade weitere Flächen z.B für die Industrie versiegelt . Das Wasser von dort kommt noch hinzu . Wir alle haben die Bilder von (Ahr)Weiler noch im Kopf.
Diese Vorhaben kann man eine vom Gemeinderat geplante Katastrophe nennen.
Findige Bürgermeister und Zweckverbandesvorsitzdene umgehen den gutgemeinen Landeserweiterungsplan mittels Tricks und Ausnahmen und sind wahrscheinlich noch stolz darauf.
Aktuell beträgt der Landfraß in Bayern 15 Fußballfelder pro Tag. Das ist der Spitzenplatz bundesweit .
Deswegen darf es kein Gewerbegebiet Hammermühle geben ! Unsere Kinder und Enkel werden es uns danken!
Leserbrief im Westallgäuer von Karin Fromknecht
Montag, 20. Juni 2022
Gewerbegebiet ist eine irrsinnige Idee
Zu den Berichten über das geplante Gewerbegebiet Hammermühle in der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg.
Ich kann mich noch sehr gut an das Wahlversprechen des Bürgermeisters erinnern, dass es in seiner Amtszeit kein Gewerbegebiet in der Hammermühle geben wird. Das ist gerade mal zwei Jahre her, und in diesen Tagen werden von heute auf morgen Bodenuntersuchungen und Umweltprüfungen für ein Interkommunales Gewerbegebiet in der Hammermühle in Auftrag gegeben. Mein Unmut darüber fällt mir schwer, in Worte zu fassen!
Wie kommt man in Zeiten von Klimawandel, Pandemie und Krieg überhaupt auf die irrsinnige Idee, das wertvollste Gut – unser Grünland –, das wir hier in unserer Gemeinde besitzen, an einen Konzern zu verscherbeln? Haben wir denn überhaupt nichts aus den letzten zwei Jahren gelernt?
Regionalität hat – so dachte ich jedenfalls – gerade in den letzten Jahre einen hohen Stellenwert bekommen, und die davon betroffenen Grünlandflächen werden bisher von drei anliegenden Landwirten bewirtschaftet. Genau das macht doch unser Allgäu aus. Grünland und Kühe auf der Weide, aus deren Milch die anliegenden Sennereien beliefert werden und ihren Käse herstellen, der sowohl für uns Einheimische als auch für Touristen ein sehr wertvolles und einzigartiges Lebensmittel darstellt.
Vielleicht sollte sich jeder Bürger ein Bild machen, wie groß die Änderungsfläche von 19,04 Hektar tatsächlich ist und welche negativen Folgen eine Verbauung in dieser Größenordnung für die Natur, das Klima, die nachfolgenden Generationen und unseren Ort bedeuten.
Mir liegt unsere Heimat am Herzen, und für mich steht fest, diese einzigartige Landschaft zu schützen. „Grün statt Grau“ bedeutet für mich, kein interkommunales Gewerbegebiet in Hammermühle!
KARIN FROMMKNECHT, WEILER-SIMMERBERG